Seit Mitte Januar pendelt der Zuckerpreis in einem engen Preisband um die Marke von 14,50 US-Cent je Pfund. Auf der Unterseite wird dieses Band bei Kursen um 14,00 US-Cent unterstützt. Auf der Oberseite deckelt die Marke von 15,00 US-Cent bislang weitere Aufwärtsbewegungen.
Damit ist der süße Rohstoff inzwischen schon wieder so teuer, wie zuletzt Anfang 2018. Noch im Herbst hatte der Zuckerpreis bei Kursen um 11 US-Cent ein Mehrjahres-Tief markiert.
Hintergrund des jüngsten Preisanstiegs ist vor allem die Aussicht auf ein Ende der Überschussphase am Zuckermarkt. Jüngsten Erhebungen zufolge erwartet die Internationale Zuckerorganisation ISO ein Defizit von rund sechs Mio. Tonnen Zucker in der laufenden Saison 2019/20.
Auch für 2020/21 prognostizieren die Experten ein Defizit. Dieses wird minus 3,5 Mio. Tonnen jedoch etwas niedriger ausfallen. Wegen der schlechten Preisentwicklung wurde in Brasilien während der letzten Jahre der Anteil des Zuckerrohrs, der in die Ethanolverarbeitung ging, stark erhöht. In der laufenden Verarbeitungsperiode liegt dieser mit 65,5% erneut marginal über dem Vorjahresniveau.
Laut ISO dürfte sich daran erst bei Kursen oberhalb der 15-Cent-Marke etwas ändern. In Indien ist nach zwei ertragreichen Jahren die Zuckerproduktion 2019/20 geradezu eingebrochen. Die Handelsvereinigung AISTA geht aktuell von einem Rückgang der Zuckerproduktion um 17% auf 27,4 Mio. Tonnen aus. Für den bisherigen Saisonverlauf seit Oktober spricht die Indische Zuckermühlenvereinigung ISMA sogar von einem Minus von 26%.
Fazit: Der Zuckermarkt dürfte in dieser Saison in ein Defizit rutschen. Nimmt der Zuckerpreis die technische Hürde um 15 US-Cent je Pfund, sollte die jüngste Aufwärtsbewegung einen weiteren Schub erfahren.
Empfehlung: Mit einem ungehebelten Zucker-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 A0K RJ8 5) können Anleger am Preisanstieg partizipieren.