Man hört dass Futures gefährliche Produkte sind. Stimmt das?
Früher war der Futureshandel für den Privatanleger ein gefährliches Geschäft: der Handel fand ausschliesslich manuel statt, Orders mussten durch die Bank aufgegeben werden. Deshalb waren die Kosten exorbitant hoch. Ausserdem wurden die grossen Aufträge vorgezogen - was den Privatanlegern zusätzlich schadete. Kursverläufe zu visualisieren war ebenfalls extrem schwierig.
Inzwischen hat sich dies alles geändert:
Dank Internet findet der Handel inzwischen vollelektronisch statt. Das gibt dem Markt eine hohe Transparenz. Jeder kann seine Order am eigenen Bildschirm verfolgen und es gibt keine Market Maker, die auf dem Rücken der kleinen Anleger Gewinne machen, wie in manchen Aktienmärkten.
Futures sind mit die am leichtesten zu begreifenden Produkte, es gibt keine Sonderregelungen, die beachtet werden müssen, wie an den Aktienmärkten. Diese Einfachheit senkt das Risiko zusätzlich, da sie Futures berechenbarer macht.
Somit kann die Frage eindeutig mit NEIN beantwortet werden: Futures sind nicht gefährlicher als andere Anlageprodukte (eher im Gegenteil).
Bitte beachten Sie, dass Volatilität nicht mit Gefahr gleichgesetzt werden darf: Volatilität ist zuallererst eine Chance auf steigende Kurse, Verluste können gerade im Futureshandel sehr leicht und sehr effektiv begrenzt werden (zum Beispiel durch Stops)!
Wer tradet Futures?
Bis vor 15 Jahren war der Futureshandel ausschliesslich institutionellen Anlegern, wie Fondsmanagern, Brokern und Banken vorbehalten.
Das Internet hat diese Situation grundlegend geändert, und heute kann auch der Privatanleger direkt an den Futuresmärkten aktiv werden - mit derselben Software und denselben Handelsplattformen wie professionelle Trader zu sehr niedrigen Preisen.
Die Futuresbörsen haben spezielle Produkte für Privatanleger auf den Markt gebracht: die Mini-Futures, die online gehandelt werden können. Die bekanntesten sind der E-Mini Nasdaq-Future und der E-Mini S&P.
Die grosse Liquidität der Futuresmärkte, der Hebeleffekt (auch Leverage-Effekt genannt) und die niedrigen Transaktionskosten sind die Hauptgründe dafür, dass Futures zu den beliebtesten Anlageobjekten aktiver Investoren avancieren.
Wie gross ist der durchschnittliche Abstand zwischen Kaufs- und Verkaufspreis im Futureshandel?
Vor allem die Futures auf Finanzprodukte und auf Indizes sind sehr liquide Investitionsobjekte. Der Spread (Kursdifferenz zwischen dem besten Kaufs- und Verkaufspreis) beträgt normalerweise nur 1 bis 3 Ticks.
Der Trader kann also schnell Positionen öffnen und schliessen, ohne unangenehme Überraschungen beim Ausführungspreis zu erleben.
Seien Sie ganz besonders vorsichtig bei Overnightpositionen. Es handelt sich hierbei um Positionen, die Sie nicht vor Ende des Börsentags schliessen, sondern über Nacht halten. Während der Nacht kann der Kurs des Futures grosse Sprünge machen - was beträchtliche Verluste nach sich ziehen kann. Deshalb schliessen die meisten Trader Ihre Positionen systematisch am Ende des Tages.
Gilt beim shorten (leerverkaufen) von Futures auch die Uptick-Regel?
Die Uptick-Regel ist die wichtigste Regel beim shorten, das heisst dem Verkauf von Aktien, die man nicht besitzt sondern von einem anderen Marktteilnehmer ausleiht (Leerverkauf).
Eine Short-Order kann nur dann ausgeführt werden, wenn der Kurs (wenn auch nur für eine Sekunde) steigt. Durch diese Regel erhoffen die Regulierungsbehörden sich Stabilisierungseffekte, da die Short Seller den Aktienkurs nicht weiter nach unten treiben können.
Die Uptick-Regel existiert im Futureshandel nicht. Selbst wenn sich die Märkte im freien Fall befinden, können Sie den Future Ihrer Wahl noch shorten.