Traden mit kleinen Kurszielen (Teil 1)

Traden mit kleinen Kurszielen (Teil 1)

Die klassische Empfehlung

Jeder Trader kennt den Spruch „Verluste begrenzen und Gewinne laufen lassen.“ Der Satz steht in jedem Trading-Buch und in vielen Artikeln über Trading. Er gilt überdies als Prämisse sämtlicher Tradings-Strategien. Diese   versuchen genau das: sie probieren die Gewinne zu maximieren und die Verluste so klein wie möglich zu halten.

Herkunft der Empfehlung

Auf den ersten Blick scheint diese Empfehlung logisch und vernünftig. Natürlich wünscht sich jeder Trader so viel wie möglich Gewinn und so wenig wie möglich Verlust. Dies gilt im Übrigen für fast jede Art von Business. Analysieren wir aber die Herkunft dieser Empfehlung etwas genauer stellen wir fest, dass er von Tradern formuliert wurde, die hauptsächlich an großen Trends interessiert waren. Und da ist der Rat natürlich am rechten Platz. Ein Trader, der auf Trends setzt, sollte versuchen, so lange wie möglich in einem Trend zu bleiben. Dadurch maximiert er seine Gewinne soweit es irgendwie geht. Damit er überhaupt in einem Trend investiert ist, muss er mehrere Versuche starten, die   oft zu kleinen Verlusten führen. Von daher heisst es dann auch: Verluste begrenzen.

Nicht empfehlenswert für Daytrader

Es ist aber die Frage ob dieser Ratschlag zum Beispiel für intraday Trading-Strategien, die eben nicht auf längere Trends sondern auf kleine Bewegungen setzen, wirklich sinnvoll ist. Wenn Sie vorhaben, Ihre Position vor dem Ende des Handelstages zu schliessen, warum zielen sie dann auf hohe Gewinne? Die Erfahrung zeigt eben, dass es beim Daytrading viel ratsamer ist, kleine, realistische Kursziele zu wählen. Ein kleines Kursziel wird viel öfter erreicht als ein fernes Kursziel.

Ständig kleine Gewinne realisieren

Trader, die kleine Kursziele wählen, arbeiten gern mit einer festen Take-Profit-Order. Sobald das Ziel erreicht wurde, wird die Position automatisch geschlossen, und der Trader geht zum nächsten Trade über. Auf dieser Weise beschneidet er zwar seinen potentiellen Gewinn, programmiert aber das Gehirn auf das ständige Realisieren von kleinen Gewinnen. Er hat gleichsam immer wieder kleine Erfolgserlebnisse. Der Markt gibt eben nicht oft die Gelegenheit, grössere Gewinne zu erzielen. Und es ist die Frage ob der Trader, wenn dies passiert, dann auch richtig positioniert ist.

Traden mit einer hohen Trefferquote

Wir möchten in dieser Artikelreihe die klassische Empfehlung, die man überall in der Trading-Literatur finden kann, auf den Kopf stellen. Wir möchten das Gegenteil dessen tun, was gemeinhin vorgeschlagen wird. Wir wollen unsere Gewinner begrenzen und mit großzügigeren Stop-Abständen arbeiten als wir es gemeinhin tun würden. Auf dieser Art und Weise wird unser Chance-Risiko-Verhältnis negativ ausfallen. Statt klassische ½ oder gar 1/3, werden wir 2/1 oder 3/1 wählen. Damit wir eine solche Strategie profitabel handeln können, brauchen wir selbstverständlich eine hohe Trefferquote. Aber diese wäre genau die Prämisse unserer Strategie. Und sie käme dem psychologischen Bedürfnis vieler Trader entgegen. Arbeiten mit „guten“ CRVs scheint zwar logisch, sie impliziert aber meist auch, dass die Mehrzahl der Trades in einen Verlust endet. Nur wenige Menschen sind in der Lage, dies dauerhaft zu akzeptieren. 

 

 

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