Tipps aus Trader-Interviews: Jack Schwager

Jack Schwager wurde in TRADERS´ 03/2013 interviewt. Er ist Experte für Futures und Hedgefonds und hat zahlreiche Interviews mit erfolgreichen Tradern aus allen Märkten geführt. Vielen ist er durch seine Bestseller-Buchserie bekannt, in der er Interviews mit Hedgefonds-Managern veröffentlichte. Dazu zählen „Market Wizards“ (1989), „The New Market Wizards“ (1992), „Stock Market Wizards“ (2001) und „Hedge Fund Market Wizards“ (2012). Zur Zeit des Interviews arbeitete Jack Schwager als Co-Portfoliomanager für einen US-Hedgefonds.

In diesem Review fassen wir kurz die interessantesten Punkte aus dem Interview zusammen: 

1)       Anleger sind selbst ihr größter Feind. Das liegt an der menschlichen Natur. Wir möchten uns wohlfühlen, aber an den Märkten sind die richtigen Entscheidungen selten die komfortabelsten. Deswegen tendieren wir dazu, schmerzhafte Entscheidungen aufzuschieben, was sich negativ auf die Trading-Ergebnisse auswirkt.

2)       Auch im Systemhandel ist die menschliche Natur allgegenwärtig. Zum Beispiel überoptimieren systematische Trader ihre Strategien häufig, damit es sich besser anfühlt, auf Basis dieser vergangenen Ergebnisse zu traden. Für die tatsächliche Performance ist eine zu starke Optimierung aber kontraproduktiv.

3)       Ein klassischer Fehler ist, dass Trader bei intakten Trends viel zu spät noch aufspringen. Sie halten es nicht aus, an der Seitenlinie zuzuschauen, wie der Kurs ohne sie immer weiter steigt. Sie kaufen dann ohne nachzudenken, lange nachdem es das letzte Trendfolgesignal gab.

4)       Viele Akademiker glauben fälschlicherweise, dass die Effizienzmarkttheorie korrekt ist, weil die Märkte so schwer zu schlagen sind. Letzteres stimmt zwar, aber deswegen müssen die Märkte nicht effizient sein. Manchmal werden die Kurse viel stärker von Emotionen als von Fundamentaldaten bewegt.

5)       Wer keinen wirklichen Vorteil hat, wird auf lange Sicht allein wegen der Transaktionskosten garantiert verlieren. Dann ist Trading wie ein Roulettespiel mit einer etwas schlechteren Chance als 50/50.

6)       Es ist möglich, eine bessere (risikobereinigte) Rendite als der Markt zu erzielen, aber es ist sehr schwierig. Die Wahrheit ist, dass nur ein kleiner Prozentsatz von Tradern und Investoren die notwendigen Voraussetzungen dafür hat.

7)       Börsenbriefe liefern selten dauerhaft gute Ergebnisse. Dies zeigte der bekannte Hulbert Digest, der die verschiedenen Empfehlungen über viele Jahren nachverfolgte. Demnach haben Börsenbriefe in jeder der letzten drei Dekaden im Durchschnitt deutlich schlechter abgeschnitten als der S&P 500.

8)       Eine historisch gute Strategie ist es, während oder nach großen Kurseinbrüchen am Aktienmarkt langfristige Positionen aufzubauen. Je länger die Durststrecke mit schlechten Renditen war, desto besser fielen in der Regel die Folgerenditen aus.

9)       Einfache Trading-Strategien können funktionieren, haben aber oft kein gutes Chance/Risiko-Verhältnis. Viele Trader haben es daher schwer, mit den zwischenzeitlichen Verlusten zu leben, auch wenn die Rechnung langfristig aufgehen sollte.

10)   Erfolgreiche Trader wollen traden und es macht ihnen Spaß. Es ist für sie eine Art Spiel. Gleichzeitig sind sie diszipliniert und flexibel. Mit Flexibilität ist gemeint, dass man in der Lage ist, seine Meinung sehr schnell zu ändern, wenn die Situation es erfordert. Für die meisten Menschen ist das schwierig, da man sich dazu implizit einen Fehler eingestehen muss.

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