Die häufigsten Fehler: Level nicht beachtet

Die häufigsten Fehler: Level nicht beachtet

Im letzten Beitrag ging es um nicht beachtete Trends. Ein vergleichbarer Fehler ist es, wichtige Levels im Chart nicht zu erkennen oder bewusst unter den Tisch zu kehren. Levels sind besondere Kursmarken, an denen es zu einer Veränderung des Kursverhaltens oder sogar zu einer Umkehr kommen kann.

Viele technische Trader arbeiten mit Levels. Um diese profitabel nutzen zu können, ist es zunächst notwendig, sie (rechtzeitig) zu erkennen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten der Technischen Analyse und der Chartanalyse:

  • Technische Analyse: Fibonacci-Retracements und Extensions, Pivot-Punkte, Gleitende Durchschnitte

  • Chartanalyse: markante Hochs und Tiefs, Trendlinien, Trendkanäle, Kursmuster

 

Es gibt also eine Vielzahl an Techniken, um Levels zu bestimmen. Zudem können weitere solche Niveaus auf höheren oder niedrigeren Zeitebenen ermittelt werden. Es ist jedoch unmöglich, all diese Kursmarken tatsächlich zu berücksichtigen. Jeder Trader muss einen Handelsstil für sich finden, bei dem er die potenziell wichtigsten Niveaus ermittelt und bei Marktbewegungen fortlaufend aktualisiert. Auf diese Weise lässt sich antizipieren, in welchen Kursbereichen sich gute Trading-Chancen bieten können.

Levels sind nicht nur für Einstiege, sondern auch für Ausstiege entscheidend. Insbesondere für Trader, die mit Kurszielen arbeiten, können sie wertvolle Hinweise auf geeignete Bereiche für das Platzieren von Limit-Orders zum Glattstellen von Gewinn-Trades geben. Ebenso eignen sich Levels als „Schutz“ für Stopp-Orders, indem man diese knapp unter- bzw. oberhalb eines wichtigen Niveaus platziert.

Ein wichtiger, grundsätzlicher Punkt ist die Stärke eines Levels. Beispielsweise ist ein Zwischentief vom Vortag weniger nachhaltig als ein Monatstief, in dessen Nähe zusätzlich ein Fibonacci-Retracement auf übergeordneter Zeitebene sowie ein langfristiger Gleitender Durchschnitt liegen. Letzteres ist ein Cluster, bei dem mehrere Level auf engem Raum zusammenfallen. Dies verstärkt den Kursbereich und bietet gute Chancen dafür, dass sich dort ein gutes Trading Setup ergibt.

Umgekehrt ist es zwischen zwei wichtigen Levels. Hat der Kurs ein markantes Niveau durchbrochen und beispielsweise 100 Punkte Spielraum bis zum nächsten Level, ist es recht wahrscheinlich, dass diese Strecke (schnell) durchlaufen wird. Entsprechend sollten Trades möglichst nahe der zuvor ermittelten Levels eröffnet und geschlossen werden, um eine bessere Trade-Ausbeute zu erzielen. Werden Trades dagegen in der Mitte zwischen zwei Levels eröffnet, ist der Stopp-Abstand vergleichsweise groß, was das Chance/Risiko-Verhältnis deutlich beeinträchtigen kann - ein klassischer Trading-Fehler.

Ein Level nicht zu erkennen ist eine Sache. Es kann aber auch sein, dass Trader ein Level bewusst ignorieren. Ein Grund dafür ist, dass sie glauben, den Markt intuitiv besser einschätzen zu können als durch Beachtung der zuvor analysierten Marken. Häufig resultiert diese verzerrte Wahrnehmung aus dem (unbewussten) Drang, bei einem einzelnen Trade mehr Gewinn bzw. weniger Verlust erzielen zu wollen. Damit begehen sie ebenso einen Fehler: Sie missachten (klare) Levels und verringern damit letztlich ihre Erfolgswahrscheinlichkeit. 

B1) DAX-Level auf Tageschart

Der Chart zeigt den unerwartet starken Anstieg nach der US-Wahl. In dieser Situation war es leicht, sich von der plötzlichen Euphorie mitreißen zu lassen. Am 2. Tag nach der Wahl erreichte der DAX allerdings ein wichtiges Widerstandslevel im Bereich von 10.777 bis 10.828 Punkten. Nach der starken Bewegung sollte dieses Level unbedingt beachtet werden, indem bei bestehenden Long-Positionen Gewinne realisiert werden. Trader konnten das Level sogar nutzen, um eine Gegenbewegung zu antizipieren.

 

Chart Dax CFD

 

Quelle: WH SelfInvest, Nano Trader

 

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