Trading-Strategie: Momentum Pinball
Rücksetzer traden!
Die bekannten Trader Linda Raschke und Larry Connors entwickelten eine Range Break-out-Strategie und nannten sie Momentum Pinball. Laut den Autoren soll die Strategie für 1-2-tägige Rücksetzer unschlagbar sein. Die Strategie basiert auf den aggregierten Pinball Indikator. Er zeichnet einen RSI (Relative Stärke Indikator) über 3-Perioden von einem ROC (Rate of Change) Indikator über 1-Periode.
Eine einfache Strategie
Da der Pinball-Indikator zwischen zwei Triggerleveln hin- und her springt, generiert er die Signale für den nächsten Tag. Bricht der Markt am Folgetag aus einer bestimmten Range aus, eröffnet der Trader eine Position in Richtung des Signals. Raschke und Connors bestimmten zwei Triggerlevel um Kauf- oder Verkaufssignale zu generieren. Schließt der Indikator unterhalb des Triggerlevels, wird der Trader nach Kauf-Chancen Ausschau halten. Die Momentum Pinball-Strategie ist einfach zu verstehen kann auf sämtliche Indizes und Aktien durchgeführt werden. Der Trader kann dazu Futures, CFDs und Aktien einsetzen. Dies kann manuell erfolgen oder (halb) automatisiert.
CAC40, Tageschart
Der obenstehende Tageschart des französischen CAC40-Index zeigt den Pinball Indikator. Man sieht klar, wie der Indikator zwischen Kauf- und Verkaufs-Levels hin- und herspringt. Das letzte Signal (Pfeil unten rechts) war ein Kaufsignal. Der Trader soll aber nicht gleich zur Markteröffnung am nächsten Tag kaufen. Er soll die erste Handelsstunde abwarten und dann ein Buy Stop oberhalb des Hochs der Handelsspanne und ein Sell Stop unterhalb des Tiefs der Handelsspanne platzieren.
Backtests
Wir haben die Strategie auf 3 Märkten getestet und kamen zu folgenden Ergebnissen:
Die Strategie führte in einem Zeitraum von 13 Monaten 56 Trades im FDAX durch. Davon waren 26 Gewinn-Trades oder eine Trefferquote von 46,43%. Allerdings lagen die durchschnittlichen Verlust-Trades mit 8733 weit über die durchschnittlichen Gewinn-Trades. Der Profit Faktor lag demnach bei 0.53.
Ein ähnliches Bild ergab sich im Eurostoxx50-Future. Hier wurden im gleichen Zeitraum 48 Trades durchgeführt. Allerdings lag die Trefferquote mit 24 Trades genau bei 50%. Die Verlust-Trades lagen durchschnittlich bei 1015, was immer noch etwas höher war als die Gewinn-trades, nämlich 825 Euro. Der Profit Faktor lag beim Eurostoxx50 bei 0.81.
Ein ähnliches Ergebnis erzielte der Test im CAC40-Future. Hier erzielte die Strategie eine Trefferquote von immerhin 54,72 % (29/24). Aber der durchschnittliche Verlust-Trade lag mit 1448 auch hier bedeutend über den durchschnittlichen Gewinn-Trade mit 931 Euro. Der Profit Faktor war 0.78
Fazit:
Bei keinem der drei Tests konnte die Momentum Pinball-Strategie einen Gewinn erzielen. Wir würden dem automatisierten Test allerdings keine allzu hohe Bedeutung beimessen wollen. Immerhin bezog er sich lediglich auf eine Periode von 13 Monaten. Überdies wurden in allen drei Märkten weniger als 60 Trades ausgeführt. Der entscheidende Faktor bei der Strategie ist nach wie vor der Trader, der sie ausführt. Ein Trader kann durch Risikomanagement und Auswahl die Profitabilität einer Strategie durchaus erhöhen. Wir meinen, dass dies auch bei der Momentum-Pinball-Strategie der Fall sein wird.
Die vollständige Beschreibung der Strategie finden Sie hier: https://www.whselfinvest.de/de/trading_strategien_48_momentum_pinball_indikator_linda_raschke_connors_larry.php