Tipps aus Trader-Interviews: Dr. Chris Kacher

Chris Kacher wurde in TRADERS´ 06/2013 interviewt. Er interessierte sich schon als Kind für die Wertentwicklung von Briefmarken, Münzen und Aktien. Später entschied er sich zunächst für ein Studium der Atomphysik und promovierte in diesem Fach. Anschließend schaffte er den Einstieg als Fondsmanager beim renommierten Unternehmen William O‘Neil & Co. Im Zeitraum von 1996 bis 2002 erzielte Chris eine Gesamtrendite von mehr als 18.000% und schrieb darüber zusammen mit seinem Kollegen Gil Morales ein Buch, in dem er unter anderem den Pocket-Pivot-Ansatz erklärt.

In diesem Review fassen wir kurz die interessantesten Punkte aus dem Interview zusammen: 

1)       Anleger sollten die technische und die fundamentale Analyse kombinieren, um ihre Erfolgsaussichten zu erhöhen.

2)       Die führenden Aktien eines Marktes haben eine erhöhte Aufmerksamkeit und Relevanz. Chris Kacher untersucht hier das Kurs/Volumen-Verhältnis, um Hinweise auf anhaltendes prozyklisches Verhalten oder aber einen möglichen Signalwechsel zu finden.

3)       Pocket Pivots ermöglichen gute Einstiegspunkte, die zum Teil noch vor dem Ausbruch der Aktie entstehen. Dazu muss die fundamentale und technische Situation zunächst konstruktiv sein. Das Signal erfolgt dann, wenn das heutige Volumen größer ist als das höchste Volumen aller Abwärts-Tage innerhalb der letzten 10 Tage.

4)       Aufwärts-Gaps bei Aktien können gekauft werden, wenn erstklassige fundamentale und technische Daten gegeben sind. Das Volumen sollte dabei mindestens das 1,5-Fache des Durchschnittswerts des täglichen Handelsvolumens ausmachen.

5)       Aktien, die im Aufwärtstrend mindestens 7 Wochen lang die 10-Tage-Linie halten, sollten verkauft werden, sobald der Kurs darunter schließt (Trigger) und danach unter das Tief des Trigger-Tages fällt. Wenn die Aktie die 10-Tage-Linie nicht für 7 Wochen hält, sollte man die 50-Tage-Linie als Richtschnur nutzen.

6)       Machen Sie es nicht zu kompliziert. Zu viele Details sorgen nur für noch mehr Unklarheit. Bei den Fundamentaldaten geht es vor allem um Dinge wie den Status als Branchenprimus, Gewinn und Gewinnmarge, Umsatz, Eigenkapitalrendite und die Unterstützung durch institutionelle Anleger. Bei den technischen Daten schaut Chris Kacher vor allem auf die Kurs/Volumen-Entwicklung, insbesondere relativ zum Gesamtmarkt.

7)       Führen Sie Tagebuch über Ihre Trades. Dies sollte die auf einem Chart notierten Kauf- und Verkaufspunkte beinhalten sowie eine schriftliche Analyse der Fehler und des daraus Gelernten. Ziehen Sie jeden Monat oder jedes Quartal Bilanz.

8)       Lesen Sie die Klassiker der Trading-Literatur. Allem voran empfiehlt Chris Kacher das Buch „How To Make Money in Stocks“ von William O'Neil.

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