Tag ist nicht gleich Tag und Stunde nicht gleich Stunde. Wer als Kurzfristhändler im Markt überleben will, braucht ein gewisses Maß an Bewegung. Welche Handelszeiten bieten sich an und welche sollten Sie meiden?
Als Trader brauchen wir ein gewisses Maß an Volatilität und Momentum, um Gewinne erzielen zu können. Dies trifft umso mehr auf das sehr kurzfristige Swing- und Scalptrading zu.
Gerade auf diese Spielwiese zieht es viele private Trader, denn diese beiden Tradingstile bringen einige Vorteile mit sich. So setzt man sich bspw. nur kurz dem Risiko aus, nutzt enge Stopps, was wiederum weniger Kapital benötigt, als bspw. das Aktientrading auf Tagesbasis und zudem muss man auch nicht so geduldig sein. Tradingchancen gibt es quasi am Fließband und Gewinne (aber auch Verluste) sind schnell erzielt. Aber wann lohnt es sich bspw. im DAX Future (DAX) überhaupt, diese Tradingstile zu verfolgen?
Hierfür wurde ein kleiner Test mit den Daten des DAX Futures im 1-Minutenchart gemacht. Ziel war es nicht, ein performantes Handelssystem zu entwickeln, sondern die Zeiten ausfindig zu machen, in denen die Volatilität als auch das Momentum am stärksten sind. Unterteilt wurde der Tag in Handelsperioden von jeweils einer Stunde und stieg der Kurs über das Hoch der letzten Minutenkerze an, wurde eine Longposition eröffnet. Fiel der Kurs unter das Tief der letzten Minutenkerze, ging man Short. Abbildung 1 verdeutlicht die Systematik am Kursverlauf von 09 – 10 Uhr.
Unschwer zu erkennen ist, dass der Markt in dieser Stunde wenig Dynamik/Momentum mit sich brachte. Es kam zu einem ständigen Wechsel in den Kerzen. Keine gute Zeit für Swingtrader. Lediglich in den ersten Minuten nach 9 Uhr war ein wenig was zu holen, vor allem mit dem Shorttrade. Genau das verstehe ich unter Momentum/Dynamik und genau danach sucht der Scalptrader.
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Welcher Handelszeitraum schlug sich nun am besten? Dazu dürfen wir nicht die Gesamtperformance betrachten, die am Rande erwähnt, für alle Perioden negativ ist. Vielmehr interessiert mich, in welcher Zeit die durchschnittlichen Gewinntrades am größten sind. Diese sind in Abbildung 2 dargestellt.
Mit Abstand schlägt sich die Zeit von 09 – 10 Uhr am besten. Hier ist der Markt volatil (große Kerzen) und weist für einige Punkte ein gutes Momentum auf. Dramatisch hingegen wird es in der Summe von 11 – 15 Uhr. Die Volatilität ist einfach zu niedrig, denn selbst wenn ein Gewinner entsteht, ist dieser nicht einmal 7 Punkte groß. Zudem zeigt die Tabelle rechts, dass die Trefferquoten hier am geringsten ausfallen (ja, groß sind sie nirgends, aber das ist bei dieser Systematik auch nicht zu erwarten).
Fazit: Wer auf ein paar Punkte im DAX aus ist, sollte sich überlegen, in welchen Zeiträumen er handeln möchte.Natürlich bewegt sich der DAX ständig, aber fehlt es dem Markt an Momentum, wird es schwer, nach Kosten (Spread, Slipage, Gebühren) Profite zu erzielen. Von 09 – 11 Uhr und dann wieder 15 – 17 Uhr scheint die Bewegung im Markt gut genug zu sein, um mit kurzen, schnellen Stichen, seine Tagesziele erreichen zu können.
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Erstveröffentlichung hier: Autor: Rene Berteit.