Intraday Trend Following (Teil 5)

Intraday Trend Following (Teil 5)

 

Vordefiniertes Risiko

In diesem letzten Teil dieser Serie werden wir uns das Risikomanagement ansehen und Exit-Strategien für trendfolgende intraday Handel betrachten. Trendfolger werden normalerweise für Long-Positionen eine Stop-Loss-Order einige Punkte unter dem letzten Tief platzieren, für Short-Positionen hingegen einige Punkte über dem letzten Hoch. Dies definiert das Risiko für den Handel, und 1-2% des Kontos können für jeden Trade riskiert werden. Je besser die Vorbereitung, desto größer ist das Potential.

Ein logisches Kursziel

Trendfolger benutzen nicht unbedingt Kursziele, aber es ist gut eine Vorstellung davon zu haben, wie weit der Trend wahrscheinlich gehen wird. Wenn die durchschnittliche tägliche Handelsspanne 100 Punkte beträgt, wird der Trend wahrscheinlich zwischen 50 und 150 Punkten liegen. Somit sollte das anfängliche Zeitfenster vernünftig im Rahmen der durchschnittlichen täglichen Spanne liegen. Das offensichtlichste Ziel ist eine größere Unterstützung des Trends oder mehr Widerstand, oder ein 50%iges Retracement des vorhergehenden Trends. Dieses Ziel sollte mindestens das 3-fache des eingegangenen Risikos betragen. Wenn das nicht der Fall ist, sollte der Trader den Trade ablehnen.

 

Scaling-Out

Um das Risiko zu reduzieren unrealisierte Profite aufgeben zu müssen, sollte der Trader versuchen, zu sinnvollen Zeitpunkten während des Trades in drei Stufen schrittweise auszusteigen. Der anfängliche Plan sieht so aus:

Erster Ausstieg: Wenn der Gewinn zweimal so groß ist wie das Risiko oder der Preis die Hälfte des Kursziels erreicht hat – was immer zuerst eintritt.

Zweiter Ausstieg: Wenn der Preis das anfängliche Kursziel erreicht.

Dritter Ausstieg: Wenn der Trend nach den Einstiegskriterien gebrochen ist, oder am Ende des Tages.

 

Abbildung 1: SP500, 21. Februar 2017, 5 Minuten-Chart

Chart e-mini S&P500

 

Der anfängliche Plan kann im Verlauf angepasst werden, wenn das Marktverhalten es verlangt. In Abbildung 1 sehen wir eine Parabelförmige Bewegung in den SP500 Futures, welche auftritt wenn ein Trend sich weiter beschleunigt und steiler wird. Der Grund dafür, dass ein Trader aus einem Teil der Position aussteigen sollte, ist, dass der Markt sich weit von seiner Unterstützung wegbewegt hat, und nach dieser Bewegung abrupte Umkehrungen häufig sind. Das bedeutet, dass das Risiko sehr groß ist, alle Gewinne aufgeben zu müssen. Um die exakte Ebene für den Austritt zu bestimmen, muss man den unverwirklichten Profit gegen das Level wägen, an dem der Trader aus der ganzen Position aussteigen müsste. Solche Bewegungen geben dem Trader auch oft die Möglichkeit, auf einem besseren Level mit weniger Risiko wieder in den Trade einzusteigen (Pfeil).

Ein teilweiser Trendbruch

Wenn der Markt beginnt, aus dem Trend auszubrechen, kann der Trader auch anfangen, schrittweise aus der verbleibenden Position auszusteigen. Wenn der Trader Long positioniert ist, und der Markt ein neues tieferes Tief produziert, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass der Trend noch tiefer einbricht. Daher ist dies eine gute Ebene, um einige Profite mitzunehmen, während man mit dem Rest der Position auf eine mögliche Aufwärtsbewegung wartet. Im Allgemeinen sollte ein Trader umso mehr bereit sein einen Teil seiner Gewinne zu realisieren, je mehr unverwirklichte Profite er hat. Am Ende des Tages müssen die Gewinne groß genug sein, um die Verluste auszugleichen. Da aber Märkte sehr schnell drehen können, lohnt es sich einigen Profit zu realisieren wenn der Trade halbwegs am Ziel ist. 

 

 

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