Die häufigsten Fehler: Overtrading
Overtrading ist einer der Hauptgründe, warum Trader scheitern. Oft lässt sich dieser Trading-Fehler auf emotionales Handeln zurückführen. Grundsätzlich gibt es 2 Varianten:
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zu hohes Risiko: Der Trader geht große Positionen ein und nimmt damit Risiken, die seinem Handelskonto nicht angemessen sind
- zu viele Trades: Der Trader handelt Setups, die seine Einstiegskriterien nicht oder nur zum Teil erfüllen
Overtrading ist ein Problem, das sich aus anderen Trading-Fehlern ergibt. Zu hohes Risiko wurde bereits in einem eigenen Beitrag angesprochen. Gründe für dieses Verhalten sind Overconfidence oder die Gier, schnell viel Gewinn machen zu wollen. Die Gefahr hierbei sind schnelle, große Verluste, die insbesondere bei fehlender Absicherung früher oder später auftreten werden. Im Ergebnis kann es zu einem „schnellen Ende“ des Handelskontos kommen.
Beim zweiten Punkt, zu vielen Trades, sind Ungeduld oder „Langeweile“ die Auslöser. Der Trader möchte aktiv werden, obwohl in der jeweiligen Situation keine klaren Handelssignale vorliegen. Auch die Angst, eine Bewegung zu verpassen, kann zu vorzeitigem Einstieg führen und nicht vorgesehene Trades auslösen. So werden Trends und Levels ignoriert oder Setups in der Hitze des Gefechts „uminterpretiert“. Im Ergebnis häufen sich hohe Transaktionskosten an, denen aufgrund der schlechten Setup-Qualität keine entsprechenden Handelsgewinne gegenüberstehen, sodass es in diesen Fällen zum „langsamen Ende“ des Handelskontos kommt.
Studien haben gezeigt, dass vor allem Männer zum Overtrading neigen. Das typische Muster ist, dass sie aufgrund ihrer stärkeren Overconfidence riskanter und/oder öfter handeln. Genau dieses Verhalten ist die Ursache dafür, dass sie im Durchschnitt schlechter abschneiden als Frauen. Es ist ohnehin schwierig, durch Trading positive Renditen zu erzielen, aber mit überhöhten Risiken und dem Handel halbfertiger Setups ist es praktisch unmöglich.
Auf Dauer führt Overtrading zu einer Abwärtsspirale. Es fallen nicht nur hohe Kosten und Verluste an, sondern auch das Vertrauen in die eigene Strategie und die Fähigkeit, gezielt die besten Chancen nutzen zu können, wird beschädigt. Letztlich scheitern Trader durch Overtrading entweder aufgrund hoher Verluste oder sie geben schon vorher frustriert auf.
Um Overtrading zu vermeiden, sollten sich Trader an klare Regeln halten. Ideal ist ein Trading-Plan, der die Kriterien definiert, die für einen Trade vorliegen müssen. Hält man sich an diese selbstgewählten Punkte, wird einem Verwässern der Strategie durch schlechte Signale vorgebaut. Gleichzeitig lassen sich zu hohe Risiken vermeiden, indem immer nur kleine Positionen gehandelt und/oder entsprechende Absicherungen durch Stopps vorgenommen werden.
B1) Overtrading
Eigentlich sieht der Trading-Plan 1-2 Trades pro Tag an klaren technischen Levels vor (blaue Zonen). Stattdessen beginnt der Trader, aus Langeweile jeden Zacken im Kurs zu überinterpretieren und viele Trades zu platzieren, was keinerlei Vorteil liefert und nichts als Verluste und Kosten verursacht.
Quelle: WH SelfInvest, Nano Trader