Juni 2021. Mitte Mai wurden die zuletzt arg verwöhnten Bitcoin-Anleger wieder unsanft aus dem Luftschloss gezerrt und auf den Boden der Realität zurückgeworfen: Kryptowährungen sind extrem volatile Basiswerte. Die Einbahnstraße gen Norden endete bereits in den Wochen zuvor, der Bitcoin pendelte sich nur noch seitwärts ein. Andere Kryptos konnten in diesem Zeitraum noch weiter zulegen und neue Hochs markieren, beim Bitcoin war jedoch die Luft raus. Mitte Mai setzte dann Verkaufspanik ein, aus dem Stand heraus brach der Kurs um rund 50?% ein.
Stabilisierung nach dem Schock
Nach dem crashartigen Einbruch am 19. Mai und einer ersten, steilen Gegenbewegung nach oben beruhigte sich der Kursverlauf. Der Coin schwenkte in eine Seitwärtsbewegung über, die Handelsspanne verengt sich zu einem Dreieck. Nach wie vor bewegt er sich in der Handelsspanne dieses einen Tages.
Mit der Erholung der letzten Tage fassen die Bullen jetzt wieder Mut, heute wird das Dreieck intraday nach oben hin verlassen. Bleibt der Bitcoin heute stark, wird ein kleines Kaufsignal auf den unteren Zeitebenen aktiv. Eine Kurserholung bis 42.000 - 42.500 und ggf. 45.700 - 46.200 USD wäre dann möglich.
Intradaychart (1 Kerze = 4 Stunden)Trendwende oder Strohfeuer?
Im Intradaychart schaut es tatsächlich nach einer Bodenbildung aus. Blickt man jedoch auf den Tageschart, sieht man den Wert unterhalb wichtiger Chartelemente wie den beiden gleitenden Durchschnittslinien EMA50 und EMA200 eher auf bärischem Terrain. Hier wäre ein Anstieg bis 42.000 - 42.500 oder 45.700 - 46.200 USD lediglich ein bärischer Rücklauf und im Falle anschließender Verluste die Ausbildung einer großen, bärischen SKS (rot).
In einem bärischen Szenario kommt es nach Abschluss der laufenden Erholung zu weiter fallenden Kursen bis 28.000 - 29.000 USD und darunter 24.200 USD und zum alten Allzeithoch aus 2017 bei 19.666 USD, wo sich perfekte, antizyklische Einstiegschancen ergeben könnten.
Selbst mit einer größeren Erholung bis 50.000 - 51.000 USD wäre ein bärisches Szenario noch nicht ganz vom Tisch. Erst mit einer nachhaltigen Rückkehr über 51.000 USD wären die Bären gänzlich ausgebremst. Dann steht einer neuen Aufwärtswelle zum Allzeithoch und noch viel weiter nichts mehr im Wege. Zum jetzigen Zeitpunkt ist dies aber lediglich das Alternativszenario.
Fazit
Kurzfristig stehen die Zeichen auf Erholung. Ob es darüber hinaus zu einer großen Trendwende nach oben hin kommt, ist noch völlig offen. Dazu müssten die gleitenden Durchschnittslinien und andere Chartelemente wieder nachhaltig überwunden werden.
Der Weg des geringeren Widerstandes wäre nach einer Erholung der nach unten. So richtig mag ich noch nicht an das bärische Szenario mit Kursen zwischen 20.000 - 30.000 USD glauben, schließlich sind beim Bitcoin und auch den anderen großen Coins die übergeordneten Kaufsignale vollkommen intakt.
Es würde mich keinesfalls wundern, wenn die Bären schnell wieder überrumpelt werden und sich das aus analytischer Sicht aktuell eher weniger wahrscheinliche Szenario eines Rallystarts durchsetzen würde. Es stehen also große Fragezeichen hinter den blauen Prognosepfeilen gen Süden.