April 2021. Der Holzmarkt in Deutschland steht derzeit im Fokus. Grund ist die fulminante Preisrally bei dem nachwachsenden Rohstoff aus dem Wald. So berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung zu Wochenbeginn, dass sich der Kubikmeter Nadelschnittholz seit März im Wochentakt um etwa 100 Euro verteuert. Zugleich werden die Liefertermine für die Holzbaubetriebe in Deutschland teils um mehrere Wochen nach hinten verschoben haben – sofern es denn überhaupt Lieferungen gibt.
Der Markt für Industrieholz in Deutschland ist derzeit praktisch leergefegt. Der Grund: Beim Export in die USA und China schnellt die Nachfrage derzeit in die Höhe. Im vergangenen Jahr sind die Exporte von Nadelschnittholz aus Deutschland in die USA mit 1,63 Mio. Kubikmetern um satte 42% im Vergleich zu 2019 gestiegen. Damit ist Deutschland – hinter Kanada – inzwischen der zweitwichtigste Lieferant für Nadelschnittholz.
Normalerweise gibt es hierzulande genügend Holz, um den Eigenbedarf zu decken. Zurzeit kommen aber einige Faktoren zusammen, die den Markt stark verengen. Neben der hohen ausländischen Nachfrage sind momentan beispielsweise auch die Lieferketten für Zusatzmaterialien für Holzwerkstoffe (z. B. Holzleim aus China) unterbrochen.
Unter dem Strich ist mit weiter steigenden Preisen im Jahresverlauf zu rechnen. Die anhaltend hohe Nachfrage aus der Bauwirtschaft, eine pandemiebedingt gut laufende Nachfrage aus dem Baumarktbereich und die hohe Exportnachfrage lassen das Interesse an Nadelschnittholz und Bauprodukten aus Holz weiter steigen.
Fazit: Bauholz ist gefragt, die Nachfrage steigt und die Preise klettern hinterher. Investments in Holz sind nur über Umwege möglich. Zwar wird der Holzfuture an der Terminbörse gehandelt, doch gibt es darauf aktuell keine Zertifikate oder andere Derivate. Quelle: Stefan Ziermann.