Juli 2019. Die Dicke Bertha ist es am Ende zwar nicht geworden, aber zumindest hat die EZB ihre Bereitschaft zu einem neuen Stimulus signalisiert – und trotzdem ist der Dax deutlich unter Druck geraten.
Der Grund: die Erwartungshaltung an die Europäische Zentralbank ist in den vergangenen Tagen stetig gestiegen. Einige Marktteilnehmer rechneten bereits mit einer neuen geldpolitischen Bazooka auf der Sitzung am Donnerstag, aber sie wurden enttäuscht und das, obwohl der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex, ein vielbeachtetes Barometer für die deutsche Wirtschaft, im Vorfeld der Zinsentscheidung mit 95,7 Punkten den tiefsten Stand seit April 2013 erreicht hatte.
WAS HAT EZB GESAGT
Die EZB sagte, sie werde alle geldpolitischen Optionen prüfen, darunter eine Neuauflage des Asset Purchases Program und ein Tiering für den Einlagesatz. Zugleich erweiterte die Zentralbank ihre Forward Guidance bezüglich der Zinsen. So hieß es, dass die Zinsen noch bis Mitte 2020 „auf dem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau“ bleiben werden. Dieser Hinweis gilt als Versicherung für den Markt, dass die EZB mindestens die Zinsen auf der September-Sitzung runterschrauben wird. Quelle: Daniel Schütz
WARUM HAT DIE EZB DANN ABER DIE MÄRKTE ENTTÄUSCHT?
Einige Marktteilnehmer hatten bereits auf dieser Sitzung mindestens mit einer Senkung des Einlagensatzes gerechnet. Das ist nicht passiert. Zugleich sagte Draghi, dass das Risiko einer Rezession im Euroraum noch als gering gelte, woraufhin der Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt einsetzte. Dieser Satz widersprach der allgemeinen Auffassung des Marktes, dass die EZB im Falle einer weiteren Konjunktureintrübung die Geldschleusen mit einem neuen Kaufprogramm rasch wieder öffnet. Nichtsdestotrotz ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Zentralbank im September handeln wird. Der Einsatz der geldpolitischen Instrumente wird maßgeblich von den Inflations- und Wachstumsprognosen abhängen.
WAS BEDEUTED DAS JETZT FÜR DEN DAX?
Für den Dax bedeutet das, dass die Lichter auf der Party kurzfristig ausgehen, aber ein steiler Ausverkauf nicht zu erwarten ist, da die mögliche geldpolitische Lockerung der EZB im September bei den Anlegern im Hinterkopf behalten wird, insbesondere wenn sich die Frühindikatoren im Euroraum weiter deutlich eintrüben.
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R.E: