Trading-Instrumente: Futures
Futures sind unbedingte Termingeschäfte. Sie ermöglichen es, heute zum Beispiel einen Index oder Rohstoff zu einem festgelegten Liefertermin in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Die Positionen können am Markt jederzeit kurzfristig wieder glattgestellt werden. Trader sollten dabei den oft hohen Gegenwert der einzelnen Kontrakte beachten.
Dazu ein Beispiel des DAX-Future. Hier entspricht jeder Punkt einem Gegenwert von 25 Euro. Bei Kauf eines Kontraktes zu 12.000 Punkten und Verkauf am nächsten Tag zu 12.100 Punkten entsteht ein Gewinn von 2.500 Euro, im umgekehrten Fall ein Verlust in gleicher Höhe. Neben dem DAX-Future gibt es den kleineren Mini DAX-Future, bei dem jeder Punkt einem Gegenwert von 5 Euro entspricht.
Anders als Aktien kann man Futures nicht dauerhaft halten. Jeder Kontrakt hat eine Fälligkeit, zu der die Lieferung des Basiswerts bzw. ein Barausgleich vorgesehen ist. Wer weiter investiert bleiben möchte, muss die Position vorher in einen der nachfolgenden Kontrakte rollen. Dabei ist in der Regel der nächste Kontraktmonat ideal, da dieser die höchste Liquidität bietet.
Das Rollen hat aber einen „Haken“. Abgesehen davon, dass Transaktionskosten anfallen, führt das Ganze oft zu einer schlechteren Rendite. Das liegt daran, dass der nachfolgende, länger laufende Future in der Regel höher notiert als der aktuelle, bald auslaufende. Auch Kontrakte, die noch weiter in der Zukunft liegen, haben meist entsprechend höhere Kurse. Dies ist der Normalzustand einer steigenden Terminkurve, die auch als Contango bezeichnet wird.
Es gibt gute Gründe für diese Terminstruktur. Bei Rohstoff-Futures sind beispielsweise die Lagerkosten bis zum jeweiligen Liefertermin berücksichtigt. Bei Indizes wie dem DAX ist es vor allem der Zinseffekt für die jeweilige Laufzeit, der den sogenannten „Cost of Carry“ verursacht. Der Rollverlust entsteht im Fall von Contango, da der aktuelle, billigere Kontrakt verkauft und der nachfolgende, teurere Kontrakt gekauft wird.
Es kann passieren, dass sich die Terminstruktur „umdreht“. Das ist beispielsweise der Fall, wenn es bei einem Rohstoff kurzfristig zu einer starken Angebotsverknappung kommt. Wenn der eher seltene Fall einer solchen Umkehr eintritt, nennt man dies Backwardation. Hier entsteht beim Rollen ein Gewinn, da der aktuelle, teurere Kontrakt verkauft und der nachfolgende, billigere Kontrakt gekauft wird.
Bei WH SelfInvest ist es möglich, ein Multi-Asset-Konto zu eröffnen. So können beispielsweise Aktien, CFDs und Futures aus einer Plattform heraus gehandelt werden. Trader, die nur Futures handeln, sollten dagegen ein dafür spezialisiertes Konto wählen.
B1) Contango und Backwardation
Die Grafik zeigt schematisch, wie die beiden Varianten der Terminstruktur typischerweise aussehen. Bei Backwardation ist oft zu beobachten, dass sich der Effekt auf den kurzfristigen Bereich beschränkt und zeitlich weit entfernte Kontrakte wieder etwas höher notieren.