Trading-Instrumente: Anlagezertifikate
Anlagezertifikate sind als Depot-Beimischung interessant. Sie ermöglichen es, Positionen mit geringerem Risiko und abweichendem Chance/Risiko-Profil gegenüber einem Direktinvestment zu eröffnen. Strukturell handelt es sich dabei um Derivate, die Inhaberschuldverschreibungen des herausgebenden Emittenten darstellen.
Ein oft genutztes Produkt sind Discount-Zertifikate. Diese erlauben es, vereinfacht gesagt, „eine Aktie billiger zu kaufen“. Ermöglicht wird dies, indem der Emittent Call-Optionen auf diese Aktie (oder was auch immer der Basiswert ist) verkauft. Diese Prämieneinnahme führt dazu, dass das kombinierte Produkt umso billiger ist, je niedriger der Basispreis des verkauften Calls (und je höher damit die Optionsprämie) ist. Allerdings profitieren Anleger im Gegenzug nicht von Kurssteigerungen über den Basispreis hinaus. Je höher also der Discount, desto eher kann man positive Renditen erzielen, die dann aber wiederum schneller gedeckelt sind.
Ein weiteres beliebtes Produkt sind Bonus-Zertifikate. Hier gibt es nach unten hin eine Barriere, die während der Laufzeit nicht verletzt werden darf, um eine attraktive Bonus-Rendite zu sichern. Dieser Bonus ist bei starken Kursanstiegen des Basiswerts zudem nach oben offen. Verletzt der Kurs aber die Barriere, verfällt der Bonus und das Zertifikat verhält sich 1:1 zur Aktie, allerdings ohne Dividendenzahlungen.
Es gibt noch weitere Varianten von Anlagezertifikaten. Dazu zählen Garantie-, Express- und Indexzertifikate. Letztere sind besonders gut nachzuvollziehen, da sie einfach den zugrundeliegenden Index abbilden. Ein Indexzertifikat auf den DAX notiert also beispielsweise bei 120 Euro, wenn der Index bei 12.000 Punkten steht und das Bezugsverhältnis 1:100 ist. Für kurzfristige Trader sind diese Produkte aufgrund des fehlenden Hebeleffekts allerdings weniger interessant.
Bei WH SelfInvest ist es möglich, ein Multi-Asset-Konto zu eröffnen. So können beispielsweise Anlagezertifikate, CFDs und Futures gehandelt werden. Anleger, die nur Anlagezertifikate, Aktien und ETFs handeln, sollten dagegen ein dafür spezialisiertes Konto wählen.
B1) Auszahlungsprofil Discount-Zertifikat
Die Grafik zeigt schematisch, wie ein Discount-Zertifikat (orange Linie) funktioniert. Während Gewinne oberhalb des Basispreises gedeckelt sind, fährt man unterhalb immer besser als bei einem Direktinvestment in den Basiswert (schwarze Linie).