Trading-Methoden: Swing Trading

Trading-Methoden: Swing Trading

Swing Trading ist ein mittelfristiger Handelsstil. Der Zeithorizont ist länger als im kurzfristigen Daytrading und kürzer als im langfristigen Positions-Trading. Die Haltedauer liegt je nach Strategie und Trade-Verlauf zwischen Tagen und Wochen.

Im Swing Trading geht es darum, die Auf- und Abwärtsbewegungen auf dem Tageschart auszunutzen. Dazu setzen Trader überwiegend technische Instrumente ein, um mögliche Ein- und Ausstiegspunkte zu ermitteln. Allerdings können fundamentale Daten oder Nachrichten eine gute Ergänzung darstellen, insbesondere wenn sie als „Katalysator“ für die Kursbewegung herhalten und dem Kurs so neue Dynamik verleihen. Bei Vorliegen eines solchen Katalysators kann die Dynamik durchaus mehrere Tage oder wenige Wochen anhalten.

Wichtig im Swing Trading ist ein professionelles Risiko-Management. Zwar sind die Positionen aufgrund des höheren Zeitrahmens kleiner als im Daytrading, aber dennoch bedeuten ungesicherte Trades ein hohes Risiko. Daher sollten auch im Swing Trading keine Trades ohne festen Stopp-Loss gemacht werden. Auf diese Weise lässt sich zudem das Risiko klar definieren und die Position entsprechend skalieren.

Swing Trader sind aufgrund Ihres Zeithorizonts häufig antizyklisch unterwegs. Das heißt, sie setzen in der Regel auf Mean-Reversion-Strategien, um frühzeitig von einer (kurzfristigen) Trendwende zu profitieren. Oft ergeben sich solche Setups nach (starken) Übertreibungen in eine Richtung, wenn der Markt die Bewegung korrigiert und zu sich zu seinem Mittelwert zurückbewegt.

Oft ermöglicht Mean Reversion Trading gute Chance/Risiko-Verhältnisse. Gerade dann, wenn die Gegenbewegung frühzeitig erkannt wird, ergibt sich aus dem klar abgegrenzten, kleinen absoluten Risiko ein vergleichsweise großes Potenzial. Dabei empfiehlt es sich, im Erfolgsfall über Teilausstiege nachzudenken. Auf diese Weise können einerseits Buchgewinne gesichert und andererseits möglichst große Teile der Bewegung mitgenommen werden.

In starken Trendphasen am Markt kann Swing Trading auch prozyklisch sein. So zum Beispiel, wenn der gehandelte Wert dynamisch und mit hohem Volumen auf neue (Allzeit-)Hochs ausbricht und eine Anschlussbewegung wahrscheinlich ist. Bei trendfolgendem Swing Trading lässt sich oft kein gutes Gewinnziel ableiten, sodass hier im Erfolgsfall ein nachlaufender Trailing-Stopp zur Gewinnsicherung verwendet werden kann. Alternativ bietet sich auch eine Kombination aus Kursziel und nachlaufendem Stopp an. Meist sind die Haltedauern bei erfolgreichen Trades eher lang, sodass viele dieser Setups letztlich dem Positions-Trading zugerechnet werden können, das wir uns im nächsten Beitrag anschauen.

 

B1) Swing Trade bei ThyssenKrupp

 

Der Chart zeigt einen Fehlausbruch der ThyssenKrupp-Aktie am 19. August. Intraday stieg der Kurs über das alte Hoch von 21,92 Euro (blaue Linie) bis auf 22,20 Euro, konnte sich aber nicht halten und schloss unter dem Widerstand bei 21,74 Euro. Als Swing Trader konnte man hier einen Short Trade eröffnen und die Position mit einem Stopp knapp über 22,20 Euro absichern. Das Trade-Risiko lag damit bei rund 50 Cent je CFD. Beim Chance/Risiko-Verhältnis von 2:1, das am 25. August bei 20,75 Euro erreicht wurde, konnte man die halbe Position dann per Kursziel schließen und für den verbleibenden Teil ein Kursziel bei 20 Euro setzen (Mean-Reversion-Variante) oder einen nachlaufenden Stopp verwenden (Trendfolge-Variante).

Swing Trading

 

Quelle: WH SelfInvest, Nano Trader

 

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