Der Mini-FDAX kommt (Teil 2)

Der Mini-DAX kommt (Teil 2)

Buy the morning Dip

Eine interessante Strategie für DAX-Daytrader ist die Buy the Morning-Dip-Strategie. Sie existiert schon länger, und viele Futures-Traders haben mit diesem einfachen Gedanken gutes Geld verdient. Auch wenn sie vielleicht nicht mehr so populär oder bekannt ist, bedeutet dies nicht, dass sie nicht mehr funktioniert. Da es eine Trendfolge-Strategie ist, sollten Trader sie vor allem in klaren Trendmärkten einsetzen. In Seitwärtsmärkten funtktioniert sie nach dem Prinzip von Unterstützung und Widerstand aber ebenfalls.

Schwäche am Morgen ausnutzen

Die Prämisse dieser Strategie ist, dass es auch in starken Bullenmärkten temporär zu kurzen Schwächephasen kommen kann. Dies bedeutet nicht, dass der Trend zu Ende ist. Manchmal wird der DAX gerade am Vormittag etwas verkauft. Die Ursachen können vielfältig sein. Es könnte eine der DAX-Aktien mit schlechten Nachrichten den Index nach unten ziehen, es könnten aber auch einfach Gewinnmitnahmen eine Rolle spielen.

Gute Einstiegschancen

Jedenfalls sind solche Schwächen am Vormittag sehr gute Einstiegsgelegenheiten für Daytrader, die nach einer Long-Chance im Aufwärtstrend suchen. Man kann oft beobachten, dass der DAX dann an signifikanten Marken oder Unterstützungslinien dreht. Der große Vorteil dieser Marken ist, dass der Trader seine Long-Position mit einem relativ engen Stop-Loss absichern kann. Damit man diese signifikante Marken identifizieren kann schaltet man am besten auf eine höhere Zeitebene wie der 4-Stunden-Chart.

FDAX, 4-Stunden-Chart 5 bis 20 Oktober 2015

Im 4-Stunden-Chart des FDAX ist eine klare Aufwärtsbewegung erkennbar. Lediglich in den letzten Tagen scheint der Future etwas Mühe zu haben mit dem Überwinden eines markanten Swing-Hochs vom 7. Oktober 2015 bei 10095 Punkten (blaue horizontale Linie). In den Tagen danach versuchte der FDAX dieses Level einige Male zu überwinden, scheiterte aber zunächst.

Erst beim zweiten Anlauf am 15. Oktober gelang es schließlich einen Schlußkurs über dieser Marke zu setzen. Es gehört schon fast zu den Klassikern der Technischen Analyse, dass solche Marken meist nicht ohne weiteres überwunden werden. Und so sehen wir, wie der FDAX in den darauffolgenden Tagen diese Marke immer wieder testet. Auch am Vormittag des 20. Oktober geschah dies. Wir schauen uns diese Situation im 15-Minuten-Chart an.

FDAX, 15-Minuten-Chart 20 Oktober 2015 

Wir sehen, dass der FDAX im frühen Handel des 20. Oktobers das Hoch des Vortages zu überwinden versuchte, was nicht gelang. Die Folge war ein Abverkauf um 10.00 Uhr, der den Future gegen 11.00 Uhr wieder zur 10095-Marke führte. Diese wurde zwar kurzzeitig unterschritten (Stopfishing), aber der DAX konnte sich dann gegen 12.00 Uhr exakt an der Marke stabilisieren. Der zweite Dip (grüner Pfeil) liegt deutlich über dem 11.00 Uhr –Dip, was an sich schon ein wichtiger Hinweis für den Trader ist, dass die Bullen nach wie vor das Sagen haben. Dieses zweite Dip erwies sich dann als perfekter Einstieg für die Gegenbewegung, die bis zum 50%-Retracement des Abverkaufs reichte.

Ein Trader würde diesen Trade mit einem Kontrakt im Mini-DAX mit einem Stop-Loss von 20 Punkten durchführen können. Die Gewinn-Mitnahme am 50%-Retracement hätte in etwa 50 DAX-Punkte erbracht. Im Mini-DAX 250 Euro pro Kontrakt. Dies entspricht ein Chance-Risiko-verhältnis von 1:2,5.

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