Monika Müller wurde in TRADERS´ 04/2015 interviewt. Sie ist Psychologin und arbeitete mit suchtkranken Menschen, bevor sie ihre Leidenschaft für die Finanzwelt entdeckte. Heute hilft sie Unternehmern, institutionellen Anlegern und privaten Tradern dabei, ihr eigenes Denken zu analysieren, um bessere Entscheidungen zu treffen und zufriedener leben und arbeiten zu können.
In diesem Review fassen wir kurz die interessantesten Punkte aus dem Interview zusammen:
1) Anleger, die bei ihren ersten Trades sofort Gewinn machen, haben einen besonders starken Drang, das ganze zu wiederholen.
2) Jeder sollte sich fragen: Was bedeutet Geld für mich? Die so erkannten Glaubensgrundsätze sind eine Projektionsfläche, die uns unterbewusst im Trading permanent beeinflusst.
3) Sie sollten es vermeiden, Dinge wie Sicherheit oder Freiheit auf das Geldverdienen zu projizieren, da uns das letztlich noch mehr vom Geld abhängig macht.
4) Ein besserer Weg zum Erfolg ist, fest an folgendes zu glauben: „Ich fühle mich sicher und frei, und deshalb kann ich erfolgreich traden“.
5) Im Trading sind insgesamt drei entscheidende Rollen auszufüllen: Unternehmer (Vision), Manager (Koordination) und Fachkraft (Umsetzung).
6) In klassischen Unternehmen gibt es viele Faktoren, die den Erfolg beeinflussen wie etwa Team-Entscheidungen, strategische Investitionen oder das Können der Mitarbeiter. Im Trading ist das anders: Alles fällt auf einen selbst zurück und man ist ständig mit sich und seinen Entscheidungen konfrontiert.
7) Unsere Risikobereitschaft ist recht stabil, aber die Risikowahrnehmung nicht. Sie wird extern zum Beispiel durch die Medien geprägt, aber auch durch einzelne Trades, die im Gewinn oder Verlust liegen.
8) Trading ist am Ende für viele Menschen ein Weg, sich persönlich weiterzuentwickeln, sozusagen ein Weg zur Selbsterkenntnis statt eines echten Business.
9) Andererseits gibt es auch erfolgreiche Trader, die sich eher als Getriebene sehen und die eigentlich lieber etwas anderes arbeiten möchten.
10) Trader, die langfristig dabei bleiben, haben in Regel eine Philosophie und Strategie gefunden, die zu ihrer Persönlichkeit passt und mit der sie sich identifizieren können.
