Trading-Instrumente: CFDs

Trading-Instrumente: CFDs

CFDs sind die „Futures des kleinen Traders“. Die Abkürzung steht für Contract for Difference. Mit ihnen kann man direkt Long oder Short gehebelt zum Beispiel auf den DAX setzen und die Kursdifferenz zwischen Ein- und Ausstiegskurs erzielen. Dafür sind in der Regel viele Basiswerte aus den Anlageklassen Aktien, Indizes, Währungen, Rohstoffe, Anleihen und Volatilität verfügbar. Die Verrechnung von Gewinnen und Verlusten erfolgt direkt als Barausgleich auf dem Verrechnungskonto.

Strukturell werden bei CFDs nicht die Basiswerte direkt gehandelt. Stattdessen bilden die Produkte den Kurs im Verhältnis 1:1 ab. Es handelt sich also um ein vom eigentlichen Basiswert abgeleitetes Finanzinstrument, ein sogenanntes Derivat, das außerbörslich direkt mit dem Broker gehandelt wird. Dieser ist der direkte Vertragspartner des Traders und dafür verantwortlich, fortlaufend Kurse für alle angebotenen Produkte zu stellen.

Das interessante an CFDs ist der damit verbundene Hebeleffekt. Dieser ergibt sich aus dem Margin-Prinzip, das es auch beim Handel mit Terminprodukten wie Futures und Optionen gibt. Statt wie beim normalen Aktienhandel den vollen Wert der Position zu bezahlen, reicht es bei CFDs aus, nur einen Bruchteil dessen in Form einer Sicherheitsleistung (Margin) beim Broker zu hinterlegen und trotzdem in vollem Umfang an der Kursveränderung zu partizipieren.

Die Margin kann beispielsweise 10 Prozent betragen. Die restlichen 90 Prozent finanziert der Broker, wodurch sich ein Hebel von 10 ergibt. Dadurch lassen sich Positionen eröffnen, die den eigentlichen Kontowert übersteigen. Im Prinzip funktioniert das Ganze wie ein flexibler, jederzeit verfügbarer Wertpapierkredit. Dieser ermöglicht es, auch mit kleinem Konto mehrere Trades gleichzeitig zu handeln, was sonst die Kaufkraft deutlich übersteigen würde.

Der Hebeleffekt hat natürlich auch eine Kehrseite. Denn ist die Margin aufgebraucht, muss der Trader weitere Mittel nachschießen. Wer also die Position bei Verlusten nicht glattstellt, kann viel mehr als die anfangs gezahlte Margin verlieren, denn man ist bei CFDs grundsätzlich für die gesamte Position in ihrer tatsächlichen Größe verantwortlich. Besonders schwierig kann es werden, wenn mehrere Positionen gleichzeitig ins Minus laufen. Sind auf dem Konto keine ausreichenden freien Mittel verfügbar, kommt es zum Margin Call oder zur Schließung der Positionen durch den Broker.

Insgesamt sind CFDs einfache, intuitiv verständliche Produkte. Über die Handelsplattform des Brokers ermöglichen sie schnelle Ein- und Ausstiege. CFDs sind vor allem für risikobewusste, spekulativ handelnde Marktteilnehmer geeignet, die bereits Handelserfahrung haben und ein professionelles Risikomanagement einsetzen.

B1) Margin beim DAX CFD

Das Orderticket zeigt eine Limit-Kauforder für 5 DAX-CFDs zu 12.200 Punkten. Statt des vollen Positionswerts (5 x 12.200 = 61.000 Euro) sind lediglich 2 Prozent Margin – also 1.220 Euro – zu hinterlegen. Dies entspricht einem Hebel von 50.

Margin DE30 CFD

Quelle: WH SelfInvest, Nano Trader

 

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