Handelsstrategien bekannter Trader: Pocket Pivot (Chris Kacher)

Handelsstrategien bekannter Trader: Pocket Pivot (Chris Kacher)

Chris Kacher ist ein klassischer Börsen-Quereinsteiger. Er studierte Chemie und war während seiner anschließenden Forschung im Bereich Nuklearwissenschaften an der Entdeckung eines neuen Elements beteiligt, das ins Periodensystem aufgenommen wurde. Im Jahr 1995 erhielt er für seine Arbeiten den Doktortitel.

Parallel dazu wuchs privat sein Interesse an den Märkten. Im Jahr 1991 begann er mit dem Trading. Nach seinem Uni-Abschluss bekam er 1996 die Chance, für William O'Neil zu arbeiten. Dort wurde er schnell zum Portfoliomanager befördert. Gleichzeitig handelte er mit seinem privaten Konto weiter und schaffte es, in der Boom-Phase bis zum Jahr 2000 eine Rendite von mehr als 19.000% zu erzielen. Trotz der dann geplatzten Internetblase verlor er bis zum Jahr 2002 nur einen kleinen Teil seiner Gewinne, da er überwiegend Cash hielt.

Heute ist Chris Kacher viel in der Welt unterwegs. Parallel betreibt er MoKa Investors zusammen mit Gil Morales, der auch Co-Autor der gemeinsam verfassten Bücher ist. In seiner Zeit bei William O'Neil wurde Kacher's Handelsstil durch die dort angewandte, erfolgreiche CANSLIM-Strategie geprägt, zu der er eigene technische Weiterentwicklungen wie den Pocket Pivot erstellte.

Schauen wir uns dieses Muster genauer an. Der Pocket Pivot ist ein nützliches Instrument, um nachhaltige Kaufpunkte in Charts von Aktien zu entdecken. Hierfür müssen 2 Bedingungen erfüllt sein:

  • Der Kurs befindet sich in einer engen Konsolidierung oder einem konstruktiven Bereich entlang des 10er oder 50er Gleitenden Durchschnitts

  • Der aktuelle Tag schließt im Plus, wobei das Handelsvolumen an diesem Tag größer ist als an jedem Abwärtstag innerhalb der vorherigen 10 Handelstage (es ist akzeptabel, im Laufe der vorherigen 10 Handelstage höhervolumige Aufwärtstage zu haben)

 

Anwender von Pocket Pivots nutzen oft zusätzliche Kriterien. Eines davon ist das Vorliegen eines Retracement Gaps. Dies ist gegeben, wenn das Tief der aktuellen Konsolidierung höher liegt als das Hoch vor dem letzten Ausbruch. Dieses Muster spricht für eine hohe Trendstärke, die sich tendenziell weiter dynamisch fortsetzen kann.

 

B1) Pocket Pivots bei Lufthansa

Die Aktie bildete Anfang des Jahres 2017 eine Konsolidierung. Die senkrechten blauen Linien zeigen 2 Pocket Pivots in diesem Bereich. Der erste bildete sich nahe des 200er Gleitenden Durchschnitts – etwas zu früh nach den Regeln von Chris Kacher, aber unter sehr hohem  Handelsvolumen. Der zweite Pocket Pivot nach einigen Abwärtstagen mit niedrigem Volumen war ein Idealbeispiel. Er stellte den Startschuss für die bis zum Sommer andauernde Rallye dar.

Chart Lufthansa Aktie

Quelle: www.tradesignalonline.com

 

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