Trading-Grundlagen 02: Fundamentale Analyse

Die Fundamentale Analyse ist die zweite Variante, um Börsenkurse zu analysieren. Hier geht es im Wesentlichen darum, einen fairen Wert zu ermitteln. Dazu werden Aktien mit Kennzahlen wie zum Beispiel dem Kurs/Gewinn-Verhältnis untersucht. Zudem betrachtet die Analyse die Entwicklung der Unternehmenszahlen und die allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Das Ziel ist es, möglichst verlässliche Daten zur Ableitung des fairen Werts zu bekommen. Dieser wird häufig als angemessenes Kursziel für die Aktie verwendet. Steht der aktuelle Kurs an der Börse unter dem Kursziel, ist die Aktie ein Kaufkandidat – und umgekehrt ein Verkaufskandidat.

Zusätzlich gibt es die sogenannte „Margin of Safety“. Dieser Begriff wurde von Benjamin Graham, dem Vater der Fundamentalanalyse und des Value Investing, geprägt. [1] Er war auch Lehrer von Warren Buffett, einem der heute reichsten Investoren der Welt.

Die Margin of Safety ist eine Art Sicherheitspuffer. Denn das Kursziel der Analyse ist zwar aus belastbaren Daten abgeleitet, aber deswegen muss sich der Börsenkurs noch lange nicht daran orientieren. Daher sollte man den Puffer anwenden und Aktien zum Beispiel nur dann kaufen, wenn sie deutlich – zum Beispiel 50% – unter dem kalkulierten fairen Wert notieren.

Damit stellt die Margin of Safety 2 Dinge sicher. Zum einen, dass die Aktie selbst dann noch ein attraktives Investment sein kann, wenn die Kalkulation nicht so ganz stimmt. Und zum anderen, dass sie ein genügend hohes Potenzial bis zum Kursziel besitzt, für das es sich lohnt, Risiko einzugehen.

Grundsätzlich macht die fundamentale Analyse absolut Sinn. Schließlich wird sie von den erfolgreichsten Investoren unserer Zeit praktiziert. Vor allem für langfristige Anlagen ist die fundamentale Analyse essenziell.

Um aber konkrete Ein- und Ausstiegspunkte zu finden, ist sie nicht geeignet. Hier fahren Investoren besser, wenn sie sich zusätzlich der Technischen Analyse widmen.

Übrigens: Wenn es nach der Theorie effizienter Märkte geht, sind beide Analysen wertlos. Dann wären alle Informationen bereits im Kurs enthalten und es wäre unmöglich, sich durch fundamentale oder Technische Analysen einen Vorteil zu verschaffen.

In der Praxis zeigt sich aber, dass die Märkte nicht vollständig effizient sind. Und es gibt auch eine Theorie, warum das so ist: Gemäß des Informations-Paradoxons müssen Analysen einen gewissen Wert haben, insbesondere auf fundamentaler Ebene. Denn wie sonst könnten die Kurse überhaupt erst (annähernd) effizient werden, wenn nicht durch die Analysen der Marktteilnehmer?

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Quellen:

[1] Wikipedia, Benjamin Graham, Zugriff am 06.01.2016, http://de.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Graham

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