Die häufigsten Fehler: Keine Stopps

Die häufigsten Fehler: Keine Stopps

 

Im letzten Beitrag ging es um den Fehler, zu große Positionen zu handeln. Heute schauen wir uns an, warum Trading ohne Stopps ein enormes Risiko darstellt. Diese beiden Dinge sind zugleich die größten Fehler im Trading überhaupt. Denn fast immer, wenn Trader ihre Konten plätten, liegt das an zu großen Positionen oder einer fehlenden Absicherung gegen Verluste (oder an einer Kombination von beidem).

Stopps sind eine Art Lebensversicherung für kurzfristige Trader. „Kurzfristig“ meint dabei vor allem Intraday Trading sowie in den allermeisten Fällen auch Swing Trading. Im Positions-Trading kann es dagegen Sinn machen, ohne Stopps zu handeln, während langfristiges Investieren grundsätzlich ohne Stopps erfolgen sollte. Absicherungen über Diversifikation und Hedging sind in letzterem Fall die bessere Wahl.

Für Stopps gibt es grundsätzlich 2 Varianten:

  • feste Stopps: Order liegt im Markt; wird bei Erreichen des Stopp-Kurses automatisch in eine Market-Order umgewandelt und zum nächsten Kurs sofort ausgeführt

  • mentale Stopps: Order liegt nicht im Markt; Trader setzt sich gedanklich einen festen Ausstiegskurs, bei dessen Erreichen er möglichst schnell aus dem Trade aussteigt

Grundsätzlich sollten Trader feste, sogenannte „harte“ Stopps setzen. Das garantiert, im Verlustfall tatsächlich so schnell wie möglich aus dem Trade zu kommen. Erfahrene Trader nutzen manchmal auch mentale Stopps, um die Position im hin und her des Kurses zu einem besseren Preis glattstellen zu können. Mitunter beobachten sie zudem, ob der Markt das Stoppniveau möglicherweise nur „testet“, um dann wieder zu drehen. Dies stellt aber ein hohes Risiko dar, am Ende in einem sich immer weiter verschlechternden Trade festzustecken.

Dazu ein Beispiel. Angenommen, wir eröffnen einen Long-Trade im EUR/USD bei 1,1005. Läuft der Trade gegen uns, greift der Stopp-Loss bei 1,0950 (siehe Chart). Auf diese Weise ist das Risiko im Daytrading klar definiert und wir können im Fall eines Stopouts später das nächste Setup in Angriff nehmen. Nutzen wir dagegen einen mentalen Stopp, kann es passieren, dass man sich die Situation „schön redet“, in den Hoffnungs-Modus verfällt und nochmals weitaus größere Verluste anhäuft. Man glaubt bei jedem Pullback, dass er die ersehnte Trendwende bedeuten könnte. Läuft der Kurs zudem schnell und ohne Rücksetzer gegen uns, sitzen wir mit hohen Verlusten fest. Daher ist ein fester Stopp in den meisten Fällen die einfachste und beste Wahl.

Kurzfristiges Trading ohne Stopp ist letztlich unprofessionell. Wer keinen klaren Kurs definiert, ab dem das gehandelte Szenario ungültig ist, handelt im Verlustfall oft emotional und halst sich selbst eine ungewollte Marktmeinung auf. Zudem besteht ein hohes (und ungewolltes) Risiko, Positionen unter nicht idealen Rahmenbedingungen zu halten. Das kann schnell dazu führen, mit dem Rücken zur Wand zu stehen und in die Defensive zu geraten. Das Ergebnis: Hohe Verluste sowie verpasste Chancen bei neuen Setups, die man aufgrund der noch offenen Position nicht wahrnehmen kann.

Stopps bieten allerdings keinen Schutz gegen Gaps. Daher sollten über Nacht bzw. über das Wochenende keine oder nur reduzierte Positionen gehalten werden. Trader, die beides berücksichtigen – also mit festen Stopps arbeiten und zudem ausreichend kleine Positionen handeln – haben die größten Risiken im Trading bereits im Griff.

 

B1) Ohne Stopp in der Falle

Das Beispiel zeigt, wie man ohne Stopp schnell in die Defensive geraten kann. Nachdem der Ausbruch nach oben (grüner Pfeil) beim EUR/USD scheiterte, war ein Stopp am letzten Tief (rote Linie) ein guter Punkt zum Ausstieg. Wer dagegen taktierte und auf einen besseren Ausstiegskurs hoffte, machte letztlich eine weitere große Bewegung nach unten mit. Das bedeutete nicht nur deutlich höhere Verluste, sondern auch zusätzliche Opportunitätskosten durch verpasste neue Setups.

Chart EUR/USD

Quelle: WH SelfInvest, Nano Trader

 

 

 

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