Der Mini-FDAX kommt (Teil 1)

Mini-FDAX

Nein, diesmal ist es kein Gerücht. Die Derivatebörse Eurex, an der auch der große FDAX-Kontrakt und der Bund Future gelistet sind, will ab dem 28. Oktober dieses Jahres einen Mini-Futures-Kontrakt auf den DAX einführen. Dieser Future wird sich zwar am FDAX orientieren, bekommt aber eigene Kontrakt-Spezifikationen. Der Kontraktwert soll 5 Euro pro Indexpunkt sein, somit ist die Größe nur ein Fünftel des FDAX-Futures.

Tickgröße von 1 Punkt

Die minimale Preisveränderung des Mini-DAX-Futures (Kürzel: FDXM) wird nicht wie der große Kontrakt 0,5 Punkte sein sondern liegt bei einem Indexpunkt. Dadurch wird der Mini-DAX etwas teurer als der FDAX. Aber für den Mini wird lediglich ein Drittel der Margin-Anforderung gefordert. Auch die Börsengebühr beträgt nur 0,25 Euro pro Lot statt 0,50 Euro beim FDAX. Wie alle anderen Index-Derivate wird er in bar abgewickelt. Handelbar wird das Produkt von 8:00 bis 22:00 Uhr MEZ sein.

Überfällige Innovation

Es ist nicht das erste Mal, dass die Rede ist von der Einführung eines solchen Kontraktes. Seit Jahren fordern und wünschen Trader, dass die Eurex endlich aktiv wird und ein ähnlich handelbares Produkt auf den DAX anbietet wie dies in den USA schon längst mit dem E-Mini oder Mini-Dow der Fall ist. Die schiere Größe des Standard-Kontraktes auf den DAX machten es vielen Tradern unmöglich in diesem Future zu traden. Und sicher seitdem der DAX die Marke von 10.000 Indexpunkten übersprungen hatte war ein vernünftiges Risikomanagement für viele Kleinanleger nicht durchführbar.

Privatanleger handeln CFDs auf den DAX

Viele privaten Trader im deutschsprachigen Raum hatten sich deshalb vom Futures-Handel verabschiedet und handelten den DAX mit Zertifikaten oder auch CFDs. Neben dem EUR/USD gehören derivative Instrumente auf den DAX zu den beliebtesten Handelsinstrumente vieler privaten Trader. Mag sein, dass die Eurex diese Zielgruppe im Auge hat bei der Einführung des Kontraktes. Sie hätte, vorsichtig gesagt, auch ein bisschen eher auf die Idee kommen können.

Zielgruppe: semi-professionelle Trader

„Der neue Mini-DAX-Futures adressiert im Zusammenspiel mit dem existierenden DAX-Futures die Bedürfnisse unserer Kunden nach einer genaueren Feinsteuerung ihrer Absicherungsgeschäfte“, klingt es dazu aus dem Hause Eurex. „Gleichzeitig richtet er sich auch an semi-professionelle Anleger, die DAX-Investments aufgrund der Größe des DAX-Futures derzeit vorwiegend in außerbörslichen Instrumenten wie CFDs tätigen.“

Mangelnde Liquidität im FDAX

Ein anderer Grund, weswegen Trader den FDAX mieden war die mangelnde  Liquidität im großen FDAX. Der Kontrakt läßt sich technisch daher nicht immer sauber traden. Viele Trader bevorzugen deshalb den Eurostoxx50-Futures (FESX) oder auch den Bund Future (FGBL), Kontrakte, die zu den meist gehandelten Futures weltweit gehören.

Start am 28. Oktober

Ob es der Eurex gelingen wird zumindest einen Teil der anvisierten Gruppe für den Mini-DAX zu gewinnen bleibt noch abzuwarten. Ausreichende Tiefe des Orderbuchs, schnelle Ausführung und wenig Slippage wären hier sicher hilfreich.  Zum Marktstart wird die Eurex ein „Designated Market-Making-Programm“ anbieten, um von Beginn an ein liquides Orderbuch anzubieten. Mehrere Eurex-Marktteilnehmer haben bereits Interesse an diesem Programm signalisiert. Wir können gespannt sein.

In den weiteren Teilen dieser Artikel-Reihe wollen wir einige interessante Strategien auf den künftigen Mini-DAX besprechen.

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